Ich bin 1964 in Weimar geboren. In der Stadt der Kunst und Dichter. Mein Vater war Regisseur am Musiktheater.
Ich war 4 oder 5 Jahre alt, als ich zum ersten Mal mit meinem Papa ins Theater ging. Ich weiß noch ganz genau, wie es aussah, unheimlich groß und magisch. Es war Generalprobe. Die Sängerinnen waren bildschön und sahen aus wie Königinnen.
Und die Musik, die aus Ihren Mündern kam, einfach unbeschreiblich schön. Ich bekam Gänsehaut vom zuhören.
Wie gebannt starrte ich auf ihre Lippen. Makellose weiße Zähne blitzten dort hervor.

Ich war beeindruckt, wie man so schöne Zähne haben konnte. Ganz leise saß ich da und staunte, sah die weißen Zähne und hörte die Musik. Tief im Inneren fühlte ich ein unbeschreibliches Gefühl -weich, rund und magisch.„So muss es im Himmel sein“ dachte ich. In Erinnerung ist mir bis heute, wie glücklich die Sängerinnen mit ihrem strahlenden Lächeln aussahen. Dieses Bild ließ mich nicht los. Ich wünschte mir, ich könnte zaubern und allen Menschen dieses Lachen schenken. Meine Mama sagte mir:
„Wolfram, Du kannst kein Zauberer werden. Wenn Du in der Schule fleißig lernst und der Beste bist, dann kannst Du Zahnarzt werden. Zahnärzte sind Magier in weißen Kitteln, die wunderschöne Zähne zaubern können.“
Der Weg zum Zahn-Zauberer war gar nicht so leicht.

Ich war fleißig und der Beste in meiner Klasse. Doch, da mein Papa Künstler war, durfte ich das Abitur nicht direkt machen. So wurde ich zunächst Zahntechniker. Meine Lehrausbilderin sagte zu mir: „Wolfram an seinen Träumen hält man fest und erfüllt sie sich. Du hast goldene Hände und bist sehr fleißig und klug. Nimm die Chance und mache das Fachabitur in Potsdam. Dann kannst Du Zahnarzt werden“. Ich schloss meine Zahntechnikerausbildung mit Auszeichnung ab und wurde nach Potsdam zum Fachabitur delegiert. Endlich hatte ich die Chance Zahnmedizin an der FSU Jena zu studieren. Manchmal sind die Wege zum Ziel etwas gewunden. Wichtig ist, dass man sein Ziel immer im Auge behält. Rückwirkend betrachtet, war der etwas längere Weg zu meinem Traumberuf sogar von unschätzbarem Vorteil. Anspruchsvolle Therapien kann ich deshalb brillant ausführen.
Ästhetisch perfekt.